In dem Proseminar werden gängige theoretische Ansätze und empirische Untersuchungen diskutiert, die das Zusammenspiel zwischen Bildung und der Position von Absolvent_innen am Arbeitsmarkt erklären. Dabei wird eine mehrdimensionale Perspektive eingenommen, die sowohl monetäre als auch nicht-monetäre Aspekte von Arbeitsmarktergebnissen betrachtet. Wir werden uns mit der Frage beschäftigen, warum Personen mit Hochschulbildung höhere Löhne und Gehälter erzielen sowie einen höheren Berufsstatus erlangen als Personen mit niedrigeren Bildungsabschlüssen. Außerdem werden Phänomene wie Überqualifizierung und Mismatch hinsichtlich von Kompetenzen und Fähigkeiten diskutiert. Dabei werden Unterschiede zwischen den Geschlechtern durchwegs beleuchtet. Ein weiterer Schwerpunkt ist eine vergleichende Perspektive, die es ermöglicht die Relevanz von Institutionen des Arbeitsmarkts und von Bildungssystemen zu berücksichtigen.

Der Kurs startet mit einem Überblick über gängige Theorien, wobei insbesondere auf Konflikttheorie („soziale Schließung“) und das Modell des Arbeitsplatzwettbewerbs eingegangen wird. Darauf folgt die Diskussion empirischer Erkenntnisse zur (geschlechtsspezifischen) „Bildungsprämie“, zu Überqualifizierung und Kompetenzmismatch sowie zur Relevanz des Studienfachs und des Status von Hochschulen. Im Anschluss werden die Perspektive des Arbeitgebers, Einstellungskriterien und soziale Netzwerke beleuchtet. Abschließend werden Studien vorgestellt, die zeigen, dass die unterschiedlichen theoretischen Ansätze in unterschiedlichen institutionellen Rahmenbedingungen nebeneinander anwendbar sind.