Tauschkooperativen, zirkuläre Wirtschaft und alternative Währungen. Im Zuge einer planetaren Ungewissheit, einer ungleichen Verteilung von Reichtum sowie eines zunehmenden Bewusstseins für minderbewertete Arbeit (z.B. Haushalt) erleben alternative Wirtschaftsformen aktuell Hochkonjunktur. Initiativen, die eine klimaverträgliche Zukunft und nachhaltigen Wirtschaftswandel propagieren, wie z.B. Transition-Town, aber auch Phänomene wie Burnout oder downshifting verleihen dem Zeitgeist Ausdruck.

Dieses Seminar widmet sich zeitgenössischen alternativen Wirtschaftsformen bei uns und im „Globalen Süden“. Dabei stellen wir uns folgende Fragen: Wie sehen Praktiken von alternativer Wirtschaft aus? Sind alternative Wirtschaftsformen neue Konzepte? Nach welchen Vorbildern entstehen sie und auf welchen Vorstellungen basieren sie? Wer sind die Pionier*innen alternativer Wirtschaftsformen? Was motiviert sie? In welchen Spannungsfeldern befinden sie sich? Wie gehen Sozialanthropolog*innen diesen Fragen nach?

Um diese Fragen zu beantworten, lernen die Studierenden im ersten Teil des Seminars grundlegende wirtschaftsanthropologische Texte, Theorien und Herangehensweisen kennen. In einem zweiten Teil gehen sie aktiv auf Spurensuche nach alternativen Wirtschaftsformen in ihrem Umfeld. Die Studierenden werden dabei ermutigt, mit Praktizierenden ins Gespräch zu kommen und lernen so über die Hintergründe und Beweggründe, alternativen Wirtschaftsformen nachzugehen.