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Reisen gehört zum Menschsein. Tourismus hingegen – verstanden als Reisen zum Vergnügen für bestimmte soziale Schichten – ist ein vergleichsweise junges historisches Phänomen. Die Vorlesung analysiert die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Rahmenbedingungen für touristisches Reisen ebenso wie die damit verbundenen Wertvorstellungen von der frühneuzeitlichen Bildungsreise zum Massentourismus im 20. und 21. Jahrhundert. Im Zentrum stehen unterschiedliche Reiseformen und Reisemotive ebenso wie die Frage nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden zu anderen Formen des Unterwegsseins wie Migration oder Pilgerfahrt. Insgesamt dient Tourismus als Perspektive auf gesellschaftliche Wandlungsprozesse seit dem 18. Jahrhundert.
Die Vorlesung wird interaktive Elemente mit Beteiligung der Studierenden beinhalten. Voraussetzung für die Teilnahme und die Prüfungsvorbereitung ist die Bereitschaft zur intensiven Lektüre englischsprachiger Texte.
- Teacher: Patricia Hertel