Unsere Vorstellungen darüber, wie sich die Welt verhält oder verhalten wird, basieren auf Erfahrungen aus dem Alltag. Aus Alltagstheorien resultieren Verhaltensweisen, die man für adäquat erachtet und nur dann revidiert oder verändert, wenn sie sich nicht mehr als hinreichend erweisen. So sammelt man im Alltag immer wieder Informationen, aus diesen Informationen entwickelt man Theorien, welche man dann an der beobachtbaren Realität überprüft. Diesen Prozess kann man als einen fortdauernden „naiven“ Forschungsprozess bezeichnen. Die empirische Sozialforschung folgt demselben Prozess, nur mit dem Unterschied, dass Informationen systematischer gesammelt und überprüft sowie Theorien nach nachvollziehbaren Regeln aufgestellt werden. Die für diesen Prozess herangezogenen Forschungsmethoden müssen in diesem Sinne den Kriterien der Objektivität, Zuverlässigkeit und Gültigkeit genügen.
 
In der Einführung in die empirische Sozialforschung (Teil 1) wurden die grundlegenden Techniken, die zum selbständigen Forschen befähigen vermittelt. (Grundbegriffe, wissenschaftstheoretische Grundlagen, Forschungszugänge, Forschungsprozess, Operationalisieren und Messen, Untersuchungsanordnung, Stichproben, Datenerhebung, Datenauswertung, u.a.).
 
In der Einführung in die empirische Sozialforschung (Teil 2), wird die theoretische und praktische Auseinandersetzung mit grundlegenden Aspekten der Methodenlehre repetiert und fortgesetzt. Der Schwerpunkt dieses zweiten Teils liegt auf ersten Grundkenntnissen zu Forschungsdesigns, der Fallauswahl sowie der sozialwissenschaftlichen Datenerhebung und -auswertung.