Bildung wird in diesem Seminar als eine der zentralen Arenen aufgefasst, in denen Globalisierung stattfindet und Bildung treibt darüber hinaus Prozesse der Globalisierung an. Globalisierung wird dabei nicht nur in ökonomischer oder (bildungs-)politischer Hinsicht gedacht, sondern als spezifische Weise, sich „die Welt“ vorzustellen: Welches Denken und welches Wissen über oder von Welt existieren? Welche Konsequenzen hat dieses Denken und Wissen für wen? Welche Bilder von Welt werden als nicht-existent produziert? Und welche globalen Ungleichheiten werden dadurch reproduziert? Das Nachdenken über „Globalisierung und Bildung“ erfordert es unweigerlich, Dekolonialität mit in den Fokus zu rücken, denn: „Dekolonialität leistet Widerstand gegen Machtpraktiken, die sich darauf berufen, es gäbe nur eine legitime Erzählung der Welt“ (Forster 2024, S. 93).

In diesem Seminar werden im ersten Teil des Semesters zentrale theoretische Erkenntnisse zu Globalisierung, Bildung und Dekolonialität diskutiert, wobei ein Schwerpunkt auf Literatur aus dem Bereich der Erziehungswissenschaften liegt. Im zweiten Teil des Semesters werden wir einige bedeutsame Texte von bell hooks studieren: bell hooks (1952-2021) war eine US-afroamerikanische Hochschullehrerin und ihre intersektional-feministischen, antirassistischen und kapitalismuskritischen Überlegungen, die nicht zuletzt von besonderer pädagogisch-praktischer Relevanz sind, eröffnen uns eine Welt, in der sich noch einmal anders mit der Frage auseinandergesetzt werden kann, welche Verbindungslinien zwischen Globalisierung und Bildung bestehen.