Die Wahrnehmung stellt eine unentbehrliche Quelle für unser Wissen von den Dingen in der Welt dar. Diese Binsenwahrheit verleitet leicht zu der Annahme, das Verhältnis zwischen Wahrnehmung und Wissen sei philosophisch unproblematisch. Doch was nehmen wir tatsächlich wahr? Sind es die Dinge selbst, ihre wahrnehmbaren Eigenschaften, oder lediglich die Sinneseindrücke, die sie in uns hervorrufen? In dieser Vorlesung wollen wir uns mit klassischen und zeitgenössischen Positionen in der Philosophie der Wahrnehmung vertraut machen. Dabei setzen wir Schwerpunkte bei empiristischen Ideenlehren und Sinnesdatentheorien, bei doxastischen und intentionalen Theorien der Wahrnehmung sowie beim Repräsentationalismus und beim direkten Realismus. Ziel ist es, ein vertieftes Verständnis der grundlegenden Probleme und Fragestellungen der Wahrnehmungsphilosophie zu entwickeln und zentrale Begriffe kritisch zu reflektieren. Als Vorbereitung auf die einzelnen Sitzungen werden kurze Texte zur Lektüre bereitgestellt, deren Kenntnis bei der Prüfung vorausgesetzt wird.
- Enseignant·e: Christophe Pfisterer