Diese Vorlesung behandelt schwerpunktmässig die historische Entwicklung der Gleichberechtigung und des Feminismus vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Wir beleuchten unterschiedliche Themenfelder wie den Zugang zur Bildung, die Möglichkeit zur politischen Partizipation oder den Wandel des Rechts. Der geografische Hauptfokus liegt dabei auf der Schweiz, wir werden aber auch auf die Verhältnisse in anderen Ländern eingehen und unter anderem analysieren, warum in der Schweiz emanzipatorische Entwicklungen oft verspätet stattfanden. Zudem werden wir untersuchen, weshalb, unter welchen Umständen und wie in der Schweiz Migration als ein wichtiger Motor für die Gleichberechtigung gewirkt hat. Die Frage nach der Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellte sich beispielsweise in den so genannten Boom-Jahren explizit für migrantische Familien. Veränderte Lebensformen, auch unfreiwillig praktizierte, führten dazu, dass der Ausbau einer Kindertagesstätten-Infrastruktur eine eigene Dynamik entfaltete und so langfristig eine Veränderung der gesamtgesellschaftlichen Situation bewirkte. Auch viele Pionierinnen, die für das Frauenstimmrecht kämpften, hatten Migrationserfahrungen, ebenso wie zahlreiche der ersten Professorinnen.

In dieser Veranstaltung werden verschiedene aktivierende Lehrmethoden eingesetzt. Der Gebrauch von technischen Geräten wird während der Vorlesung eingeschränkt.