Die Epoche des Hellenismus, von der Etablierung der makedonischen Herrschaftsdynastie in Kontinentalgriechenland (338/336 v. Chr.) bis zum Tod der letzten ptolemäischen Königin in Alexandria (30 v. Chr.), ist lange Zeit als eine Epoche des Niedergangs der griechischen Poliskultur gesehen worden. Tatsächlich handelte es sich um einen Zeitraum der griechischen Geschichte, der durch eine enorme kulturelle und intellektuelle Vielfalt, aber auch durch zahlreiche kriegerische Auseinandersetzungen zwischen den konkurrierenden hellenistischen Dynastien geprägt war. Die Vorlesung behandelt einerseits die Ereignisgeschichte vom Alexanderzug bis zur den Bürgerkriegen am Ende der römischen Republik, in denen griechische und römische Geschichte endgültig miteinander verschränkt werden; im Mittelpunkt stehen andererseits aber auch die kulturgeschichtlich interessanten Entwicklungen innerhalb der hellenistischen Welt, geprägt u.a. durch das Spannungsfeld zischen den hellenistischen Königshäusern und der weiterhin bestehenden Stadtstaatskultur.