In der Literaturgeschichtsschreibung ist oft auch von ‚Einfluss‘ die
Rede, etwa davon, dass AutorInnen fiktionaler Literatur durch ein
bestimmtes Ereignis beeinflusst worden sind oder davon, dass AutorInnen
fiktionaler Literatur von den gesellschaftspolitischen Umständen
beeinflusst worden sind, unter denen sie ihre Texte verfasst haben.
Gesprochen wird auch davon, dass AutorInnen fiktionaler Literatur bei
dem Verfassen ihrer Texte durch die Lektüre anderer Texte beeinflusst
worden sind. Diese Art von Einfluss ist es, die im Seminartitel mit dem
Begriff ‚literarischer Einfluss‘ bezeichnet werden soll. Nur mit diesem
literaturgeschichtlichen Gebrauch des Ausdrucks ‚Einfluss‘ wird sich
unser Seminar also beschäftigen. Dies soll am Leitfaden der Lektüre
einer Reihe von ‚Klassikern‘ der Einflusstheorie geschehen. Die
Diskussion dieser ‚Klassiker‘ wollen wir (unter Berücksichtigung
einschlägiger Sekundärliteratur) am konkreten Beispiel von drei
kanonischen Romanen führen (siehe Literaturangaben). Unser Seminar
verfolgt dabei das Ziel, in die methodisch saubere Rekonstruktion
literarischer Reihen unter einflusstheoretischem Gesichtspunkt einzuüben.
- Enseignant·e: Adrian Brauneis