Die Ökumene verändert sich. In den Kirchen schwindet vielerorts das Verständnis für konfessionelle Abgrenzungen. Der Ruf nach mehr Einheit im Christentum wächst, nicht zuletzt deswegen, weil in der Schweiz und in ganz Europa bisher weniger präsente Religionen und Weltanschauungen im öffentlichen Gespräch deutlich mehr Raum beanspruchen. Will der christliche Glaube heute gehört und verstanden werden, dann ist er über Konfessionsgrenzen hinaus gefordert, seinen einen gemeinsamen Grund zu benennen: Jesus Christus, den "einen Mittler zwischen Gott und den Menschen" (1 Tim 2,5). In dieser Situation haben die Katholische Kirche und die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa die Initiative für ein gemeinsames theologisches Gespräch ergriffen. Zum ersten Mal überhaupt beginnt 2019 ein Dialog zwischen dem europäischen Protestantismus und "Rom", vertreten durch den Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen. Im Mittelpunkt steht die Frage: Was bedeutet "Kirche" und "Kirchengemeinschaft" heute? 

Die Blockveranstaltung widmet sich ganz diesem Dialog und damit aktuellen Fragen der Ökumene. Wir arbeiten die strittigen Themen heraus und fragen nach ihrer Bedeutung für den kirchlichen Alltag. Wir ordnen Einzelfragen in den systematischen Zusammenhang ein und suchen nach möglichen Übereinstimmungen jenseits konfessioneller Partikularidentitäten. Im Wechsel zwischen Vorlesung und Diskussion erarbeiten wir Fragen und Antworten zur aktuellen ökumenischen Lage in unseren Kirchen.

Die Veranstaltung richtet sich an Studierende aller Semester, denen an einer theologisch fundierten ökumenischen Kirchenpraxis gelegen ist. Darüber hinaus steht sie weiteren theologisch Interessierten aller Konfessionen offen. Angemeldete erhalten detaillierte Angaben zur Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung. Für die Veranstaltung können je nach Studienleistung 1,5 bis 3 Kreditpunkte erworben werden.