Kursbeschrieb

Das Migrationsrecht wird in einem historischen, demografischen, ökonomischen und geopolitischen Kontext thematisiert. Die Tragweite wichtiger Gesetzesnormen wird meist ausgehend von Praxisbeispielen veranschaulicht.

Nach einem historischen Rückblick auf verschiedene Phasen der Immigration in die Schweiz und der Beschreibung der verschiedenen Facetten und Dimensionen der aktuellen Immigration werden die Rechtsquellen verschiedener Ebenen und deren Einfluss auf die Rechtsstellung der ImmigrantInnen behandelt. Erläutert werden sodann die Einreisevoraussetzungen und diversen Bewilligungsarten nach Massgabe des Landesrechts. Nebst der Arbeitsimmigration wird die komplexere Familienmigration als bedeutsamer Einwanderungsgrund für Drittstaatsangehörige an vielen Fallbeispielen veranschaulicht. Diskutiert werden auch die zahlreichen Gründe, die zum Verlust des Aufenthaltsrechts führen, Zwangsmassnahmen sowie ausländerrechtliche Straftatbestände. Ferner werden Grundbegriffe des Asylrechts und das Asylverfahren erläutert und die in diesen Rechtsgebieten zuständigen Behörden und Verfahren vorgestellt.

Die Studierenden haben die Möglichkeit, Fallbeispiele zu bearbeiten und ihre Lösungsvorschläge im Unterricht zu präsentieren.

Beginn: 13.03.2019 um 11.15 Uhr

Saal: BRG 13, 2.413

Lernziele

Die Studierenden

  • kennen die Bestimmungsfaktoren und Facetten der aktuellen Immigration;
  • kennen die nach Aufenthaltszweck unterschiedlichen Einreisevoraussetzungen, die zahlreichen Bewilligungsarten und deren Bedingtheit;
  • können Problemstellungen dem massgeblichen Rechtserlass (insbes. AuG oder FZA) zuordnen und erkennen die Tragweite menschenrechtlicher Normen;
  • kennen die Schranken der Arbeitsimmigration;
  • kennen die massgeblichen Unterscheidungskriterien bei Familiennachzugskonstellationen und können entsprechende Praxisbeispiele lösen;
  • wissen um die Auswirkungen verschiedener Wechselfälle des Lebens auf das Anwesenheitsrecht;
  • kennen Voraussetzungen und Funktion von Zwangsmassnahmen;
  • kennen die wichtigsten ausländerrechtlichen Straftatbestände;
  • kennen die Grundbegriffe des Asylgesetzes und die Grundzüge des Asylverfahrens;
  • wissen um die Rolle der involvierten Behörden auf kantonaler Ebene und auf Bundesebene;
  • sind für spezifische ausländerrechtliche Güterabwägungen sensibilisiert;
  • kennen die unterschiedlichen Formen der Einbürgerung in der Schweiz und deren Voraussetzungen nach nBüG sowie die Verfahrensrechte und Gründe der Nichtigerklärung der Einbürgerung
  • haben ein differenziertes Verständnis des aktuellen Migrationsgeschehens und der behördlichen Praxis und sind in der Lage, Entscheide im Lichte verfassungs- und völkerrechtlicher Vorgaben kritisch zu würdigen.

Prüfungsanforderungen

Die Prüfungsanforderungen ergeben sich aus den Lernzielen.

Der Prüfungsstoff umfasst die Themen und Fragestellungen, die im Kurs behandelt werden.

Die Prüfung findet mündlich statt (15 Minuten). Nebst der Kenntnis der relevanten Begriffe des Ausländer- und Asylrechts und der wichtigsten Bewilligungsvoraussetzungen wird erwartet, dass einfache Fälle diskutiert werden können und die massgeblichen Beurteilungskriterien erkannt werden.

Unterlagen / Literatur

Die Kursunterlagen werden auf der Plattform "moodle" aufgeschaltet. Das Passwort erhalten Sie im Rahmen der ersten Veranstaltung.

Als Lehrbuch wird empfohlen: Spescha/Kerland/Bolzli, Handbuch zum Migrationsrecht, 3. Auflage, Zürich 2015.

Das Lehrbuch kann am ersten Kurstag direkt beim Lehrbeauftragten zum reduzierten Preis von CHF 60.- gekauft werden (bitte Betrag passend mitnehmen). Um uns die Planung zu erleichtern, bitten wir Sie darum, bereits vorgängig zu kommunizieren, ob Sie ein Buch erwerben möchten. Sie können sich dazu bei Martin Kueng (martin.kueng@unifr.ch) melden.

Vor dem jeweiligen Kurstag werden die PP-Präsentation der jeweiligen Kurseinheit auf moodle aufgeschaltet. Ebenso sachdienliche Aufsätze, Besprechungen, Urteile.