Konflikte zwischen Menschen, Gruppen oder Staaten sind häufig Ursache und Folge sozialer Probleme. Angefangen mit Marx und Engels, die die gesellschaftliche Entwicklung als «Geschichte von Klassenkämpfen» (1848) sahen, sowie Simmel, der auf zwischenmenschliche Konflikte fokussierte, hat die soziologische Analyse von Konflikten eine lange Tradition. Allerdings entfaltet sich bereits im 19. Jh. die Kontroverse zwischen Ansätzen, die wie Marx, Simmel und später Coser die konstruktiven Aspekte von Konflikten und solchen, die dysfunktionale Aspekte von Konflikten betonen (Durkheim, Parsons). Analoge Divergenzen finden wir auch hinsichtlich der Ursache von Konflikten. Während funktionalistische Ansätze vornehmlich auf kulturelle Integrations- und Kommunikationsdefizite verweisen,  richtet sich das Augenmerk von Konflikttheorien auf ökonomische, politische und kulturelle Differenzen. Entsprechend variieren auch die Vorschläge, Konflikte zu bewältigen, zwischen Integrationskursen, Erziehungstipps, Resozialisation, mehr Dialog und strukturellen Reformen, die u.a. das ökonomische Gefälle zwischen Menschen, Gruppen und Staaten verringern. Moderne Gesellschaften verfügen an sich dank demokratischer Institutionen, Sozialpolitik und Sozialarbeit über tragfähige Instrumente, um destruktive, gewalttätige Manifestationen von Konflikten zu begrenzen. Entsprechend wird die Vortragsreihe nach einer Einführung in die theoretischen Grundlagen und Referaten zu aktuellen Konflikten in der Schweiz Massnahmen thematisieren, die zu deren Bewältigung beitragen sollten. 

Der Ablauf der Veranstaltung ist der Folgende: 

45 Minuten Referat 

15 Minuten Gruppendiskussion zum Referat, um Fragen zu formulieren

30 Minuten Diskussion im Plenum. Während der allgemeinen Diskussion können Studierende aufgerufen werden, ihre Frage zu stellen.