Die Vorlesung «Fundamentalmoral II» schliesst inhaltlich an die Vorlesung «Fundamental­moral I» (HS 2018) an. Sie bietet eine Einführung in die Theologische Ethik für Theologiestudierende des Bachelorstudiums. Im FS 2019 wird eine der drei Wochenstunden als Lektüreseminar gehalten, um einzelne Aspekte der Vorlesung besprechen und anhand des Buchs «Grundfragen theologischer Ethik» von Stephan Ernst vertiefen zu können.

Im HS 2018 wurden im Anschluss an eine Einführung in die Begriffs- und Denkwelt der Theologischen Ethik wichtige Elemente der Theologischen Ethik aus zeitgeschichtlicher Perspektive vorgestellt und erörtert. Ausgehend von der naturrechtlichen oder seinsethischen Tradition, welche die Fundamentalmoral vor dem zweiten Vaticanum massgeblich prägte, wurden als wesentliche Einschnitte das Vaticanum II (mit «Gaudium et spes»), die nachkonziliaren Orientierungsversuche beispielsweise im Entwurf der «Autonomen Moral» von Alfons Auer sowie die Kritik dieser Suchprozesse durch das Lehramt in der Enzyklika «Veritatis Splendor» thematisiert. 

Unmittelbar daran anknüpfend werden im FS 2019 einige Neuansätze vorgestellt und diskutiert, die während der letzten Jahre vorgelegt wurden, darunter so unterschiedliche Konzepte wie der tugendethisch begründete Entwurf einer theologischen Ethik von Eberhard Schockenhoff, daneben Kritik und Weiterführung nachkonziliarer Moralansätze bei Christoph Mandry, Stephan Goertz, Josef Römelt, Benedikt Schmid und Michael Rosenberger u.a. Wie auch ein Blick auf protestantische Neuansätze zeigen wird, ist die Situation der katholischen Theologischen Ethik nach wie vor von Denkbewegungen zwischen Re-Konfessionalisierung bzw. Rückorientierung an der eigenen Tradition einerseits und der Suche nach postkonfessionellen, allgemein-christlichen Ansätzen andererseits geprägt.