Das Vertiefungsseminar setzt den Schwerpunkt insbesondere auf zwei zentrale Konzepte der neueren sozialwissenschaftlichen Kindheitsforschung: auf jene von ‹agency› (vgl. Eßer et al 2016) und ‹Vulnerabilität› (vgl. Andresen et al 2015). Während ersteres Konzept Kinder als aktive, autonome, handlungsfähige, eben mit ‹agency› ausgestattete Subjekte in den Blick nimmt, verweist letzteres auf die grundsätzliche Verletzbarkeit, Bedürftigkeit und Angewiesenheit der Menschen sowie auf eine spezifische Verletzbarkeit in der Kindheit. Im Seminar wird dabei nach den gesellschaftlichen, sozialen, politischen und ökonomischen Bedingungen der Handlungsfähigkeit und der Verletzbarkeit gefragt.

Im Anschluss an die intensive Erarbeitung dieser nur scheinbar konträren theoretischen Ansätze wird empirisches Material aus verschiedenen Forschungsprojekten zur Verfügung gestellt, um gemeinsam diskutieren zu können, was die erarbeiteten Theoriepositionen für die Analyse des Materials ermöglichen.