Dieses Proseminar beschäftigt sich mit der Produktion, dem Handel, dem Konsum und der politischen Regulierung von Rausch- und Genussmitteln im 19. und 20. Jahrhundert. Die Geschichte von Rausch- und Genussmitteln macht deutlich, dass moderne Gesellschaften einen sehr wandelbaren, vielfältigen, ambivalenten und manchmal auch paradoxen Umgang mit berauschenden Substanzen entwickelt haben. Rauschmittel vermögen ebenso Begehren wie Befürchtungen auszulösen und verweisen oft auf zentrale gesellschaftliche Konfliktfelder. Historisch betrachtet waren sie immer auch symbolische Vehikel, mit welchen Klassen-, Generationen- und Geschlechterzugehörigkeiten markiert oder soziale Schichten und Milieus stigmatisiert und ausgegrenzt wurden. Drogen eignen sich gerade deswegen als Prisma, um breitere historische Problemlagen und Konfliktlinien in modernen Gesellschaften zu untersuchen. In diesem Proseminar werden die zentralen Entwicklungslinien in der gesellschaftlichen Thematisierung von Rauschmitteln und ihrer politischen Regulierung herausgearbeitet und diskutiert.

Das Proseminar kann nur besucht werden, wenn gleichzeitig auch der damit verbundene Grundkurs besucht wird.