In den Jahren 2015 und 2016 erlebte Europa die größte Flüchtlingsbewegung seit Ende des Zweiten Weltkrieges. Fast 3,4 Mio. Menschen beantragten mit dieser Flüchtlingswelle Asyl in Europa. Weltweit waren zum Jahresende 2017 rund 68,5 Mio. Menschen auf der Flucht; 258 Mio. waren grenzüberschreitend migriert.

Von den einen werden Migrant*innen und Asylsuchende herzlich willkommen geheißen, Rechtskonservative fordern die Zuwanderung zu stoppen. Und die Arbeitgeber wünschen am liebsten die Förderung der Zuwanderung hochqualifizierter Arbeitskräfte.

In Zeiten zunehmender Mobilität und fortschreitender Globalisierung bergen die Themen Asyl und Migration erhebliches Konfliktpotenzial. Letztlich geht es dabei auch um Fragen sozialer Ungleichheiten, um Chancengerechtigkeit sowie um Interessen, innerhalb einzelner Nationalgesellschaften als auch global gesehen. Dies spiegelt sich auch im wachsenden Zulauf zu rechtspopulistischen Strömungen und Parteien europaweit. 

Zuwanderung verstärkt sozialen Wandel, sie verändert Gesellschaften. Im Seminar befassen wir uns mit Ursachen und Strukturen globaler Migrationsprozesse und deren Wirkungen. Außerdem wollen wir den Prozess der Integration beleuchten. Dabei lauten die zentralen Frage: was hält eine Gesellschaft zusammen? Was lässt sie auseinanderdriften?