In einer sich immer stärker globalisierenden und mediatisierenden Welt konkurrieren auch Nationalstaaten um Aufmerksamkeit, Legitimation und Vertrauen. Länder- und Städterankings vergleichen die Länder (bzw. Städte) mit der höchsten Reputation, grössten Sicherheit, besten Lebensqualität und dem Beitrag an die Umwelt. Das im Ausland vorherrschende Landesimage stellt eine entscheidende Einflussgrösse für den Erfolg ganzer Wirtschaftssektoren wie der Konsumgüter- oder der Tourismusindustrie dar. Ferner entscheidet es auch über ausländische Investitionen, diplomatische Beziehungen und die Zuwanderung von ‚High Potentials’ für Wirtschaft und Wissenschaft. Das Nationenimage wird damit zu einem zentralen Erfolgsfaktor und zu einer wichtigen Voraussetzung für internationale Handlungsspielräume von Nationen. Wie wird aber das Landesimage nach aussen und die Identität nach innen medial konstruiert, argumentativ genutzt, wie bekommt man die Vielfalt, Widersprüchlichkeit und Ambivalenz dieses Konstrukts und seiner von verschiedenen Akteuren geprägten Diskurse, v.a. auch vor dem Hintergrund aktueller Themen wie Migration und Rechtspopulismus, in den Blick?  

In diesem interdisziplinär ausgerichteten Masterseminar erhalten Studierende die Möglichkeit,  Grundlagen zu einem hochaktuellen Phänomen aus verschiedenen Perspektiven eigenständig zu erarbeiten und Fragen nach den Potentialen und Herausforderungen dieser Konstellation zu erforschen.