Die Stadtanthropologie wurde in den letzten Jahrzehnten durch die global stattfindende Urbanisierung zu einem bedeutenden Forschungsfeld für unsere Disziplin. Immer mehr Menschen leben in Städten und aktuelle Debatten zu Überwachung, Gentrifizierung, Bankenkrise, Staatsbürgerschaft, Migration oder Deindustrialisierung sind eng mit urbanen Transformationen verknüpft. In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit dem Zusammenleben in urbanen Räumen und wie Macht, Ungleichheit und ökonomische Interessen in die gebaute Umwelt und in städtische Infrastrukturen einfliessen. Wir diskutieren nicht nur, wie Stadtbewohner:innen zwischen privaten und öffentlichen sowie offenen und geschlossenen Räumen navigieren, sondern wie die Stadt von unterschiedlichen Menschen «gemacht» wird. Es sind die alltäglichen Handlungen von Berufsgruppen aus den Bereichen Stadtverwaltung, Gebäudeunterhalt, Bausektor, Verkauf oder Quartiersorganisation welche städtische Räume kontinuierlich gestalten. Neben der Aufarbeitung von Grundlagenliteratur zur Stadtanthropologie in unterschiedlichen geographischen und kulturellen Kontexten werden die Studierenden in kleinen Feldforschungen Podcasts zum Stadtleben erstellen.