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Die epistemische Dimension der russischen Philosophie tritt gegenüber der identitären oder der religiösen oft in den Hintergrund. Dennoch war sie massgebend für Vladimir Solov’ev, Simon Frank, Florenskij, Šestov, Rozanov, Špet. Die Verarbeitung des Positivismus im 19. Jh. endete im Positivismus-Streit (u.a. Bogdanov vs Lenin). Nachhaltige Wirkung entfalteten das kosmistische (Nikolaj Fëdorov) oder das ökologisch-noosphärische (Vernadskij) Denken und selbst die skurrilen Projekte von Mičurin, Lysenko, Marr, Leonid Andreev, Lev Gumilev. Den orthodox-christlichen ‚Namenskult’ trieben eminente Moskauer Mathematiker. Dem ‚wissenschaftlichen‘ Kommunismus wiederum gelang es nie, sich seines religiösen Substrats zu entledigen.

 

Bibliographie:

Graham, Loren R., and Kantor, Jean-Michel. Naming Infinity : A True Story of Religious Mysticism and Mathematical Creativity. Cambridge, Mass.: Belknap Press of Harvard University Press, 2009.

Hagemeister, Michael. Nikolaj Fedorov : Studien Zu Leben, Werk Und Wirkung. München: Otto Sagner, 1989.

Soboleva, Majja. Aleksandr Bogdanov und der philosophische Diskurs in Russland zu Beginn des 20. Jahrhunderts: zur Geschichte des russischen Positivismus. Hildesheim: Georg Olms, 2007.

Uffelmann, Dirk. Die russische Kulturosophie: Logik und Axiologie der Argumentation. Fr.a.M.: Peter Lang, 1999.


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