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In diesem Proseminar soll der Frage nachgegangen werden, wie sich transnationaler Widerstand zwischen den bürgerlichen Revolutionen um 1848 und der Zeit des Zweiten Weltkriegs bis heute formierte und entwickelte. Wir werden an verschiedenen Beispielen aus den letzten 170 Jahren untersuchen, welche Akteur*innen weshalb (transnationalen) Widerstand planten, aufbauten und umsetzten. In der neueren Geschichtsforschung tragen etliche Autoren*innen dem Umstand Rechnung, dass viele Widerstandleistende bzw. Widerstandskämpfer*innen nicht in ihrer Heimat kämpften, sondern sich aufgrund wirtschaftlicher und/oder politischer Umstände in einem Drittland befanden. Beispiele solch transnationaler Widerstandsformen finden sich bereits in der Zeit der bürgerlichen Revolutionen oder beispielsweise der Pariser Kommune 1871. An Bedeutung gewinnen sie durch das Aufkommen totalitärer System in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts, etwa nach Benito Mussolinis Machtergreifung in Italien 1922, nach dem Aufbau nationalsozialistischer Herrschaft in Deutschland ab 1933 und während des Spanischen Bürgerkriegs 1936-1939. Neben empirischen Annäherungen an die Thematik, sollen in einem theoretisch-methodischen Teil verschiedene Arten von Geschichtsschreibung untersucht werden, etwa die nationale bzw. nationalistische, die eine nationale Mythenbildung und nationale Widerstandsnarrative ins Zentrum stellte bzw. stellt, währendem sich eine Auseinandersetzung mit transnationalen Aspekten des Widerstands nur langsam durchzusetzen vermochte.

Am Proseminar kann nur teilnehmen, wer gleichzeitig auch den Grundkurs «Transnationale Widerstandsbewegungen im 19. und 20. Jahrhundert» besucht. 


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