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Autorität und Gehorsam sind zwei Begriffe, die in der katholischen Kirche lange Zeit als absolut galten: Bischöfe und Priester waren praktisch allmächtig, und die Gläubigen mussten nur gehorchen. Die Lehre des Zweiten Vatikanischen Konzils mit seiner Ekklesiologie des Volkes Gottes, die die Gleichheit aller Gläubigen betont, zwingt dazu, diese Konzepte neu zu überdenken. Die Krise des sexuellen Missbrauchs und der synodale Prozess fördern ebenfalls eine erneuerte Sicht auf die Dynamik zwischen diesen beiden Begriffen. Spezifischere Fragen stellen sich in Bezug auf den geistlichen Missbrauch, der noch wenig definiert ist, insbesondere innerhalb der religiösen Orden und Kongregationen oder der neuen Gemeinschaften. 
 
Wie können die Begriffe Autorität und Gehorsam auf der Grundlage einer konziliaren Ekklesiologie und Anthropologie in einer adäquaten Weise miteinander verknüpft werden? Welche Schutzmassnahmen gibt es, um Missbrauch in diesem Bereich zu verhindern? Was bedeutet all dies für den Leitungsstil von Personen in verantwortlichen Positionen in der katholischen Kirche?

Lernziele :
- Die Grundbegriffe der Interaktion zwischen Gläubigen und kirchlichen Autoritäten kennen (Autorität, Macht, Gehorsam, inneres und äußeres Forum/Bereich).
- Diese Begriffe in eine theologische und kanonische Sicht einordnen können.
- In der Lage sein, über die Konsequenzen dieser Sichtweise in Bezug auf den kirchlichen Leitungsstil nachzudenken.
 
Bibliographie :
  • Gerhard Hörting (Hg.), Grauzonen in Kirche und Gesellschaft: Geistiger Missbrauch, Wien, LIT-Verlag, 2021.
  • Emmanuela Kohlhaas, Die neue Kunst des Leitens. Wie Menschen sich entfalten können, Freiburg-Basel-Wien, Herder Verlag, 2022.
  • Dysmas de Lassus, Verheissung und Verrat. Geistlicher Missbrauch in Orden und Gemeinschaften der katholischen Kirche, Münster, Aschendorff Verlag, 2022.
  • Franziska Mitterer, Ordens-Gehorsam im Kontext von Menschenwürde und Menschenrechten: ein kirchenrechtlicher Beitrag, Berlin, LIT Verlag, 2021.
 

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