Sprachgeschichte und Dialektologie sind zwei Forschungsfelder der germanistischen Linguistik, die eng miteinander verknüpft sind. So ist Sprachwandel in der Regel an Regionen gebunden, in denen dieser unterschiedliche Ausprägungen aufweist. Dialekte sind stets eine Mischung aus Elementen früherer Sprachstufen und Neuerungen in der Mündlichkeit. Darum sind für die sprachwissenschaftliche Einordnung der Dialekte, wie sie heute gesprochen werden, die Kenntnis historischer Sprachstufen und das Verständnis für Sprachwandel unabdingbar. Im Seminar werden die wichtigsten sprachlichen Eigenheiten früherer Sprachstufen thematisiert. Basierend darauf werden die generellen Prinzipien von Sprachwandel vermittelt. Dieses Wissen bildet die Grundlage für die traditionelle Dialektforschung. Die Seminar-Teilnehmenden werden sowohl mit den methodischen Problemen der Sprachgeschichtsforschung und der Dialektologie konfrontiert als auch mit ausgewählten Forschungsprojekten vertraut gemacht werden.
- Enseignant·e: Markus Schiegg