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Die politischen Systeme der Länder Osteuropas haben nach dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem Zerfall der Sowjetunion höchst unterschiedliche Richtungen eingeschlagen. Während die baltischen Staaten sich schnell zu liberalen Demokratien entwickelten und die Westintegration in EU und NATO anstrebten, setzten sich in Belarus – und mit Verzögerung auch in Russland – autoritäre Bestrebungen durch. Die Višegrad-Staaten durchlebten zunächst eine Phase demokratischer Konsolidierung, Polen und Ungarn jedoch begaben sich in den 2010er Jahren unter der Führung illiberaler politischer Projekte auf den Pfad der demokratischen Regression. Die Ukraine und die Republik Moldau wiederum oszillierten lange zwischen autoritären und demokratischen Tendenzen. Der Kurs ordnet diese empirischen Phänomene und führt in ihre facettenreiche Analyse ein. Nach einer Beschäftigung mit den Grundkonzepten Demokratie und Autokratie sowie mit Methoden der Demokratiemessung gibt der Kurs zunächst einen Überblick über idealtypische Entwicklungspfade politischer Systeme – demokratische und autoritäre Konsolidierung, democratic backsliding, sowie pluralism by default – bevor drei unterschiedliche Erklärungsansätze vorgestellt werden: Strukturen, Institutionen und Akteure. Zur Veranschaulichung der Entwicklungspfade und ihrer Erklärungen wird der Kurs durch vier immer wiederkehrende Länderbeispiele flankiert: Russland (autoritäre Konsolidierung), Polen (zunächst demokratische Konsolidierung, dann democratic backsliding) sowie die Ukraine und die Republik Moldau (pluralism by default).

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