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Bürgerkriege bzw. bewaffnete Konflikte, welche zwischen Gruppen innerhalb eines Staates oder einer Gesellschaft auftreten, gehören zu den ältesten Phänomenen menschlicher Kulturen. Bereits seit der Antike schreiben Autoren über diese Formen von Gewalt, die sie als besonders zerstörerisch und traumatisch für die Gesellschaft erachteten.

Allerdings spielen Bürgerkriege und bürgerkriegsähnliche Konflikte in der Militär-, Konflikt- und Kriegsgeschichte bis heute eine untergeordnete Rolle. Gräbt man tiefer, so wird offensichtlich, dass auch die Definition davon, was eigentlich einen Bürgerkrieg ausmacht, Unschärfen aufweist. Politikwissenschaftler*innen wie beispielsweise Stathis Kalyvas untersuchten Bürgerkriege häufig aus vergleichender Perspektive. Historiker*innen hingegen fokussierten in ihren Forschungen oft auf einzelne Konflikte wie etwa den Amerikanischen Bürgerkrieg, den Russischen Bürgerkrieg oder den Spanischen Bürgerkrieg. Seit den letzten zehn Jahren sind jedoch vermehrt Forschungen zu breiteren, europäischen wie auch global auftretenden Phänomenen zu verzeichnen; etwa von John Horne und Robert Gerwarth zu den Bürgerkriegen am Ende des Ersten Weltkrieg und in der Zwischenkriegszeit.

In diesem Proseminar werden wir uns zuerst verschiedenen Definitionen widmen, sowie unterschiedliche Bürgerkriege untersuchen, um sie mit neueren Entwicklungen zu vergleichen. Wir werden auf diese Weise während des Semesters eine Brücke schlagen und dabei Ursprünge, Formen, Gleichförmigkeiten aber auch Unterschiede von Bürgerkriegen und bürgerkriegsähnlichen Konflikten über einen längeren Zeitraum hinweg diskutieren (Stichwort „longue durée“). Dabei werden wir herausarbeiten, welche Folgen Bürgerkriege für unterschiedliche Gesellschaften hatten und wie sich diese auf die jeweilige gesellschaftliche Entwicklung auswirkten.

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