Enrolment options

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts waren Moscheen in West- und Mitteleuropa eine Seltenheit und dienten in den meisten Fällen einer romantischen Reproduktion exotischer Bauten ohne eigentliche gottesdienstliche Funktion. Ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wuchs der Bedarf an Räumen, in welchen muslimische Gastarbeitende ihren religiösen Bedürfnissen nachgehen konnten. Dies ist die Zeit der Entstehung provisorischer Einrichtungen: Lagerhallen und Gewerbeflächen wurden kurzfristig in Moscheen umfunktioniert. Heute beanspruchen die neuen Generationen der muslimischen Diaspora bessere Möglichkeiten für die Verrichtung ihrer Gemeinschaftsgebete. Moscheen sollen selbstverständliche Bestandteile gesellschaftlicher Infrastruktur werden und auch nach aussen sichtbar sein können. Diese historische Entwicklung veränderter Bedingungen und Selbstverständnisse bringt ihre jeweiligen Spannungen mit sich: Zwischen älteren und jüngeren muslimischen Diaspora-Generationen in ihren Vorstellungen über eine gelungene Moscheebauarchitektur, zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Verständnissen von Inklusion, oder mit Blick auf die generelle Verdrängung religiöser Architektur aus der säkularen Öffentlichkeit, von welcher Moscheen genauso betroffen sind wie Kirchen, Synagogen und Tempel. Das Seminar fragt vor diesem Hintergrund, inwiefern die Gestaltung von Moscheebau-Architektur als Anhaltspunkt für gesellschaftliche Prozesse von Inklusion und Exklusion betrachtet werden kann.

Self enrolment (Student)
Self enrolment (Student)
Self enrolment (Student)
Self enrolment (Student)