@ Pompetzki

Re: @ Pompetzki

par Pascal Pompetzki,
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Liebe Julia,

das Ziel der Studie war, zu erforschen, ob die Unterscheidung zwischen indirektem und direktem Schaden tatsächlich von so hoher Bedeutung ist, wie sie bei Royzman, E. B., & Baron, J. angedeutet wird oder ob die Präferenz des indirekten Schaden nur ein methodischen Artefakt ist, dh. dass die Operationalsierungsform von Royzman, E. B., & Baron, J. dieses Ergebnis hervorgerufen hat, dass aber eine andere Operationalisierung (ohne Gegenüberstellen von indirekt/direkt wie bei uns) diese Präferenz verschwinden lässt.
Da wir die Daten nicht tatsächlich erheben konnten wegen der Covid-19- Lage und unsere Daten auf dem Plakat hinsichtlich der Hypothesen selbst erstellt haben, lässt sich nur hypothetisch von Implikationen sprechen.
Wären unsere Daten echt, so könnte man mehr oder weniger den Bias "Preference for Indirect Harm", zumindest so wie er von Royzman, E. B., & Baron, J. dargestellt wird, widerlegen.
Es geht im Großen und ganzen bei unserer Thematik darum, herauszufinden, wie sich Menschen in extremen Situationen entscheiden zu handeln und was die Entscheidungen beeinflusst (Handlung dirket oder indirekt - Unterlassung). Unsere Frage ist letztendlich, ob diese Präferenz des Indirekten existiert oder nicht.
Unsere hypothetischen Ergebnisse haben einen widerlegenden Charakter für die Implikationen von Royzman, E. B., & Baron, J.; z.B:
1. Moral und Recht: Wenn die Präferenz des Indirekten existiert, müsste diese in Verurteilungen und Schuldzuweisungen berücksichtigt werden.
2. "Bürokratische/Kafkaeske Ungerechtigkeit": Kann es sein, dass institutioneller Schaden dadurch verursacht wird, dass der Schaden indirekt angerichtet wird, im Sinne einer Verantwortungsdiffusion?
3. Gebärmutterentfernung vs. Abtreibung: Wird bei einer Gebärmutterentfernung das Sterben des Kindes indirekter betrachtet als bei einer Abtreibung und deshalb von insbesondere katholischen Krankenhäusern bevorzugt, obwohl die Gebärmutterentfernung die Mutter hindert in Zukunft ein Kind auszutragen (schlimmerer Ausgang als bei der Abtreibung)?
4. Ethik in Studien: Wie sehr sollte man Probanden schaden dürfen (auf direktem und indirektem Weg), um die Forschung heranzutreiben?
5. Indirekte und direkte Sterbehilfe
...
Wie du siehst umfasst die Thematik einige interessante Bereiche, auch wenn diese teils nur entfernt mit unserer Studie zutun haben.

LG
Pascal