Die Geschichte der Religion(en) ist das Laboratorium der Weltgeschichte, gezeichnet von markanten Wendepunkten: der Entstehung und dem Untergang von Religionen, dem Umgang mit sozialen, kulturellen und spirituellen Konventionen der Umwelt, von literarischer und philosophischer) Kreativität, der Konsolidierung der eigenen Identität, der Konstituierung als religiöser Bewegung oder als (christlicher) «Kirche», (buddhistischem) «Sangha» oder islamischer «Umma». In den – mehr oder weniger – fruchtbaren Auseinandersetzungen mit den Weltbildern ihrer Umwelt waren sie zentrale gesellschaftliche Innovationsagenturen. Im Seminar untersuchen wir das Christentum und andere grosse Religionen an exemplarischen Punkten auf ihr kulturelles, ethisches, literarisches und ideengeschichtliches Innovationspotential an markanten Orten der Religionsgeschichte (1./2. Jh. n. Chr., Spätantike, Aufklärung, 19. Jahrhundert) und arbeiten konzeptuelle Verstehensschlüssel für das Innovationspotential ad intra und im Hinblick auf gesellschaftliche Transformationsprozesse, in denen Religionen eine zentrale Rolle spielen, heraus. Das Blockseminar ist als Forschungsseminar konzipiert und arbeitet wesentlich mit der Analyse von einschlägigen Quellentexten aus den verschiedenen Epochen.
- Enseignant·e: Viktoria Vitanova-Kerber
- Enseignant·e: Helmut Zander