In dieser MA-Vorlesung zu Public History gehen wir der Frage nach, weshalb Kriege im öffentlichen Erinnern und der Erinnerungspolitik in unterschiedlichen Gesellschaften einen so hohen Stellenwert einnehmen.
In den zwei ersten Sitzungen werden Grundlagen zu verschiedenen Erinnerungskonzepten und dem Forschungsfeld der Erinnerungspolitik behandelt. Danach werden wir anhand verschiedener Beispiele von Ende des 19. Jahrhunderts bis ins 21. Jahrhundert unterschiedliche Herangehensweisen an Krieg und Erinnerung kennenlernen. Dabei wird Geschichte nicht als statische Wissenschaft vorausgesetzt, sondern als fluide Disziplin, in welcher stets von Neuem gesellschaftliche Diskurse und Paradigmenwechsel verhandelt werden und letztlich auch in unterschiedlichen Erinnerungskulturen ihren Ausdruck finden. Diese werden insbesondere in der Art und Weise wie im öffentlichen Raum Krieg erinnert wird, etwa in Form von Denkmälern und Gedenkstätten, sichtbar.
Das Gedenken an Krieg manifestiert sich dabei in unterschiedlichsten Formen und oft mit unterschiedlichen Zielen. Naturalistische Darstellungen von Soldat*innen oder aber abstrakte futuristische Denkmäler, leidende Zivilist*innen oder aber der Triumph der im Mittelpunkt steht. Kriegsverherrlichung oder Mahnmal? Auf welche Weise also wird Krieg in all seinen Formen im öffentlichen Raum thematisiert und erinnert – und mit welcher Absicht? Diesen Fragen werden wir uns während des kommenden Semesters auf unterschiedlichen Ebenen und in unterschiedlichen globalen Kontexten annähern.
- Enseignant·e: Konstantinos Tsakmaklis
- Enseignant·e: Franziska Anna Zaugg