Die Analyse der Bildsprache in der visuellen Kommunikation eignet sich besonders gut, um Ihre Studierenden für allfällige Geschlechterstereotype zu sensibilisieren. Dazu finden Sie hier einige Anregungen.
Wählen Sie Bildmaterialien aus Ihrem Fachbereich,
zum Beispiel die Website Ihres Fachbereichs, die Informationsbroschüre für künftige Studierende Ihres Studiengangs oder die Website eines für Ihr Lehrgebiet relevanten Unternehmens. Für die Analyse der Bildsprache der ausgewählten Materialien kann der folgende Fragenkatalog Ihren Studierenden als Instrument dienen:
Fühlen Sie sich persönlich vom Bild angesprochen? Was ist Ihr erster Eindruck beim Betrachten des Bildes?
Welche Personen sind im Bild dargestellt? (Geschlecht, Alter, Herkunft der einzelnen Person)
Welche Art von Kleidung oder Accessoires tragen die einzelnen Personen? Was ist die Symbolik dieser Kleider oder Accessoires?
Bei welcher Tätigkeit sind die einzelnen Personen dargestellt?
In welchem Verhältnis stehen die Personen zueinander?
Was sagt uns das Bild über die einzelnen Personen, ihren Beruf, ihren Status?
Welchen Platz nehmen männliche und weibliche Personen im Bild und im Dokument insgesamt ein?
Welche Objekte sind im Bild dargestellt? Was symbolisieren sie?
Interagieren die Personen mit anderen Bildelementen, mit dem Beobachter oder der Beobachterin der Szene?
Was ist die implizite Botschaft des Bildes in Bezug auf die Genderdimension? Gibt es in Ihrer Gruppe unterschiedliche Einschätzungen dazu?
Was wären Kriterien für eine geschlechtergerechte visuelle Kommunikation?
Bei der Auswertung der Ergebnisse dieser Analysen kann auch die unterschiedliche Wirkung der Bildsprache auf männliche und weibliche Studierende zur Sprache kommen. Dazu können Sie die Bildung von geschlechtergetrennten Gruppen veranlassen (vgl.
Interaktionen in der Lehre – expliziter Ansatz). Anschliessend werden die Wahrnehmungen und Interpretationen der einen und der anderen im Plenum dargestellt und vergleichend diskutiert.