«Was bedeutet das Wort ‹Würde› auf die Arbeit angewandt? Es bedeutet eine Arbeit, die in jeder Gesellschaft Ausdruck der wesenseigenen Würde jedes Mannes und jeder Frau ist: eine frei gewählte Arbeit, die die Arbeitnehmer, Männer und Frauen, wirksam an der Entwicklung ihrer Gemeinschaft teilhaben lässt...» Mit diesen Aussagen erinnerte Benedikt XVI. in «Caritas in Veritate» an die Bedeutung, die der menschlichen Arbeit in christlich-sozialethischer Tradition zugemessen wird: Arbeit ist Teil unserer condition humaine, gesellschaftliche Partizipation, Anerkennung und auch die soziale Sicherung sind eng mit ihr verknüpft. Ausgehend von Beobachtungen zum gegenwärtigen Wandel traditioneller Arbeitsverhältnisse zur Arbeit 4.0 werden in der Vorlesung Themen wie neue Arbeitsformen, prekäre Arbeitsverhältnisse sowie die Verteilung der Arbeit zwischen den Geschlechtern aus Sicht der christlichen Sozialethik diskutiert.
- Enseignant·e: Markus Zimmermann
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens und insbesondere der Trend, individuelle gesundheitsrelevante Daten aufzuzeichnen und weiterzugeben, bringt eine Vielzahl von Risiken und Chancen mit sich. Viele dieser Aspekte, die heute bereits von gesellschaftlicher Bedeutung sind, bringen ethische Herausforderungen und Probleme mit sich. Big Data im Gesundheitswesen kann zu einer massiven Verbesserung der Versorgungssituation führen, im Rahmen der Personalisierten Medizin auch zu wesentlichen Verbesserungen therapeutischer Möglichkeiten; gleichzeitig stellt der Umgang mit privaten Daten sowie neue Erkenntnisse über Korrelationen und Kausalitäten auch vor neue Probleme, beispielsweise durch die Gefährdung der Privatsphäre oder die Diskriminierung einzelner Bevölkerungsgruppen. Im Seminar geht es darum, anhand einschlägiger Texte und an einzelnen Beispielen zu erkunden, welche ethischen Herausforderungen mit diesen neuen Entwicklungen verbunden sind und wie diese aus individual- und sozialethischer Perspektive einzuordnen sind.
- Enseignant·e: Markus Zimmermann
Das Seminar führt in praktischen Übungen in das theologisch-ethische Denken ein. Lernziel ist es, die unterschiedlichen Schulen und Methoden ethischer Reflexion kennenzulernen. Ausserdem soll das Seminar einen Sinn für Reichweite und Grenzen einer ethischen Erschliessung von Welt und Selbst aufzeigen.
- Enseignant·e: Daniel Bogner
- Enseignant·e: Noemi Miriam Honegger
Le cours principal de théologie morale spéciale présentera, sur l’ensemble de l'année, une éthique théologique des vertus à partir des vertus cardinales. On montrera comment et en quoi ces vertus peuvent servir de principes organisateurs de la vie morale et comment les autres vertus se déploient à partir d'elles. La présentation fera appel à des éléments de la tradition philosophique et théologique (principalement thomasienne) ainsi qu'à des approches contemporaines.
Le semestre d'automne étudiera la prudence, la force et la tempérance comme éléments régulateurs de l'agir humain. La prudence est la sagesse pratique et la vertu d'analyse des situations. La force et la tempérance, vertus régulant nos désirs et nos passions, ouvrent sur d'autres vertus dont nous relèverons l'importance parfois méconnue (la magnanimité, la patience, la pudeur, la sobriété, l’humilité, la modestie, etc.). Ces trois vertus seront présentées théoriquement, mais aussi travaillées à partir de l'analyse de situations concrètes.
- Enseignant·e: Didier Caenepeel
- Enseignant·e: Marjolaine Legros-Hoffner
«Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen» (2 Thess 3,10), lautet ein bekanntes Paulus-Wort, das auf ein hohes Arbeitsethos zielt. Die Bemerkung Jesu, Maria habe den besseren Teil erwählt als Martha (Lk 10, 38–42), scheint dem entgegen zu stehen und eine kontemplative Lebensform stärker als jede Geschäftigkeit zu gewichten. Das Gleichnis der Arbeiter im Weinberg (Mt 20, 1–16) schliesslich unterläuft grundlegende Vorstellungen einer gerechten Bezahlung von geleisteter Arbeit. Ganz offensichtlich kennt das Neue Testament keine einheitliche Arbeitsmoral, dagegen vielfältige Ansätze und Formen, in denen sowohl Würde als auch Last der Arbeit zum Ausdruck gebracht und in einen theologischen Zusammenhang gestellt werden. – Im Lektüreseminar beschäftigen wir uns mit dieser Vielfalt neutestamentlicher Zugänge zur Arbeitswelt und erkunden Möglichkeiten, deren Bedeutung für die gegenwärtige Arbeitswelt freizulegen.
- Enseignant·e: Markus Zimmermann