Lernprozesse spielen sich in sozialen Beziehungen ab, sowohl zwischen Dozierenden und Studierenden als auch unter Studierenden. Die Forschung zu den Interaktionen im schulischen Kontext zeigt, dass Lehrpersonen regelmässig mehr Interaktionen mit Jungen als mit Mädchen haben und dass Jungen mehr Anerkennung, Ermutigung und Kritik erhalten als Mädchen. Solche Interaktionen tragen zur Verstärkung von Geschlechterstereotypen im Schulzimmer bei und sie sind häufiger in Lernsettings, die auf die Lehrperson zentriert sind. Diese Forschungsergebnisse zeigen, wie wichtig die Reflexion der impliziten Aspekte von Interaktionen zwischen Lehrperson und Studierenden ist.
Die Beteiligung der Studierenden fördern Lernen ist dann erfolgreich, wenn Studierende die Möglichkeit zur aktiven Mitarbeit und Auseinandersetzung haben. Sie sollten als Lehrperson also dafür sorgen, dass sich alle Studierenden aktiv an Ihrem Unterricht beteiligen. Wahrscheinlich kennen Sie die Situation, dass sich nur Wenige und immer die Gleichen aktiv beteiligen. Möglicherweise haben Sie festgestellt, dass dies oft männliche Studierende sind. Das muss aber nicht so sein! Mit einfachen Mitteln können Sie die Beteiligung aller Studierenden fördern und bewusst steuern.
Die Arbeit in Gruppen Auch kollaborative Lernaktivitäten und Gruppenarbeiten aktivieren die Studierenden und fördern den Lernprozess. Mit kollaborativen Lernformen wird zudem die Entwicklung von sozialen Kompetenzen gefördert, ein wichtiges Element im Hinblick auf Teamarbeit im späteren Beruf und ein Ziel der Bologna-Reform. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass sich in Interaktionen unter Studierenden schnell geschlechterstereotype Muster der Rollenzuweisung etablieren können. Dies verhindert die Entwicklung eines breiten Spektrums von Kompetenzen sowohl durch weibliche als auch durch männliche Studierende. Hier finden Sie Vorschläge, wie Sie dagegen steuern können. Weitere Ausführung: Gruppenlernen – impliziter Ansatz