Kommunikation durch die Lehrperson / Expliziter Ansatz

Wenn Sie in der Lehre geschlechtergerechte Sprache verwenden, kommunizieren Sie als Lehrperson geschlechtergerecht (vgl. Kommunikation durch die Lehrperson – impliziter Ansatz). Mit dem expliziten Ansatz gehen Sie einen Schritt weiter, denn Sie zielen darauf ab, Ihre Studierenden zu geschlechtergerechter Kommunikation anzuleiten.

Die Sprache

Sie erklären Ihren Studierenden also, dass Sprache nicht nur die gesellschaftliche Realität zwischen den Geschlechtern spiegelt, sondern diese auch konstruiert. Sodann weisen Sie darauf hin, dass in Ihren Veranstaltungen die Verwendung von geschlechtergerechter Sprache erwünscht ist. Entsprechend machen Sie Ihre Studierenden mit den wichtigsten Regeln vertraut und verweisen auf einschlägige Ressourcen. Damit fördern Sie die Entwicklung von Genderkompetenz bei Ihren Studierenden. Schliesslich können Sie auch in schriftlichen Arbeiten und in Prüfungen die Verwendung geschlechtergerechter Sprache fordern und entsprechend in die Bewertung studentischer Leistungen einbeziehen. Wenn Sie unsicher sind, wie Sie Ihre Studierenden für die Wirkung von Sprache sensibilisieren können, hier ein Vorschlag zum Einstieg.

Die Bilder

Auch die visuelle Kommunikation in Ihrem Fachbereich kann zum Thema einer Lerneinheit gemacht werden. Die Studierenden sollen dabei lernen, die Bildsprache des Faches im Hinblick auf Geschlechterverhältnisse und Geschlechterstereotype zu analysieren. Dazu können Sie den Studierenden den Arbeitsauftrag geben, ausgewähltes Bildmaterial zu analysieren. Das Ziel einer solchen Übung ist es, einseitige, reduzierende oder gar diskriminierende Darstellungen bewusst zu machen und zu lernen, Männer wie Frauen in vielfältigen und flexiblen Rollen oder Tätigkeiten darzustellen. Hier finden Sie eine Anleitung zur Analyse der Bildsprache von ausgewählten Materialien.

Für Vielfalt sensibilisieren

Anleitung zu geschlechtergerechter Kommunikation besteht schliesslich auch darin, ihre Studierenden für die soziale und kulturelle Diversität in der Gesellschaft zu sensibilisieren. Sie regen sie dazu an, ihre impliziten Referenzen bezüglich sozialer Herkunft, kultureller Zugehörigkeit und Geschlechtsidentität zu reflektieren. Diese Aspekte sind nicht unabhängig voneinander: aus einer Akademikerfamilie oder einer Arbeiterfamilie zu stammen bringt auch verschiedene Geschlechtsidentitäten mit sich, sowohl für Männer wie für Frauen. Wenn Sie die Studierenden für die Vielfalt ihrer sozialen Hintergründe sensibilisieren, tragen Sie dazu bei, die Vorstellung der Homogenität der Gruppe der Frauen oder der Männer aufzulösen und damit auch Geschlechterstereotype abzubauen.

» Dimensionen des Selbstevaluations-Tools